Veranstaltung: November 2014

So
2.11.14
14.00 Uhr

25 Jahre Mauerfall: Blick zurück, Blick nach vorn

Event-Picture: 25 Jahre Mauerfall: Blick zurück, Blick nach vorn Christoph Hein  Foto: gezett
Christoph Hein Foto: gezett

Gespräch

Zum 25. Jahrestag des Mauerfalles wollen die Anrainer des Pariser Platzes ein eigenes, positives Signal für die Stadt und die Berliner setzen. Gemeinsam gestalten sie am Pariser Platz, dem wohl berühmtesten Ort der Teilung und Wiedervereinigung, eine öffentliche Aktion. Vorträge, Lesungen, Gespräche legen Zeugnis ab von dem Geschehen und dem Ort der Teilung bzw. Vereinigung. Es ist eine Feier der Freude, aber auch ein Moment des Innehaltens und Gedenkens. Gemeinsam mit der Stiftung Brandenburger Tor hat die Literaturwerkstatt Berlin einen literarischen Rück- und Ausblick vorbereitet.
Das Gesamtprogramm finden Sie unter www.pariserplatz-berlin.de


Die Fenster aufgestoßen – Zeitzeugen der sanften deutschen Revolution

Autoren und Künstler aus West- und Ost-Berlin sprechen über die Kontakte zwischen den Künstlern und Autoren in der geteilten Stadt.

14:15–15:45
Vor, mit und nach der Mauer: Kunst in Deutschland

Im Gespräch Leonie Baumann, Eugen Blume, Friedrich Dieckmann, Tanja Dückers, Eckehard Gillen, Jörg Herold, Christof Tannert Moderation Hans-Jürgen Müller Kunstkritiker der »Welt«

Was bedeutete die Mauer für die Künste in Deutschland? Was wussten die Maler, Bildhauer, Grafiker, Medien- und Performancekünstler in Ost und West zu Zeiten der Mauer voneinander, und hat sich dies nach deren Fall entscheidend verändert? Welche Künstler-Freundschaften und welche Strategien der Annäherung zwischen Personen, Galerien und Institutionen  gab es und was ist daraus geworden? Und ist nicht der Fall der Mauer der Grund für den Aufstieg Berlins zum internationalen Zentrum zeitgenössischer Kunst?
Über diese und andere Fragen diskutieren Künstler, Kunsthistoriker, Kuratoren, Kritiker und Schriftsteller.

16:15–17:45
Die Mauer surfen

In Lesung und Gespräch Marion Brasch Autorin und Journalistin, Berlin Christoph Hein Autor, Berlin Peter Schneider Autor, Berlin  Moderation Barbara Wahlster Literaturredakteurin beim Deutschlandradio Kultur

Trotz Mauer und Stacheldraht haben Schriftsteller dafür gesorgt, dass das andere Deutschland, der andere Teil Berlins ihren Lesern nicht vorenthalten blieben. Ihre Texte wurden hin und her geschmuggelt. Sie agierten in ihren Schreibstrategien und –haltungen  undercover oder gewitzt im historischen sowie anderen Gewändern oder trugen, was zu sagen war, zwischen den Zeilen.  
Marion Brasch (*1961), einzige »Überlebende« der aus österreichisch-jüdischer Herkunft stammenden Brasch-Familie. Der Vater war Funktionär in der DDR, verriet seinen Sohn Thomas an die Stasi und verlor alle drei Söhne an den Westen, den Alkohol bzw. durch  deren Selbstmord. Marion Braschs autobiografischer Roman »Ab jetzt ist Ruhe« (S. Fischer Verlag 2012) erzählt vom Zerbrechen einer ganzen Familie an den deutschen Verhältnissen vor und nach dem Fall der Mauer.
Christoph Hein (*1944) war bis zum Mauerbau Schüler in einem Westberliner Gymnasium, studierte  in der DDR und arbeitete u.a. als Dramaturg an der Volksbühne (Ost). Von 1998 bis 2000 war er der erste Präsident des (wieder-)vereinigten P.E.N. Hein erzählt von Stagnation, Ödnis und Lähmungen im Land DDR und in seinem Stück »Die Ritter der Tafelrunde« (April 1989) z. B. von verrotteten Resten einst großer Vorhaben.
Peter Schneider (*1940), als Lehrer in Westberlin zeitweise mit Berufsverbot belegt, schrieb mit der Novelle »Lenz« (1973) das Kultbuch der enttäuschten Linken in Westdeutschland und mit „Der Mauerspringer“ (1982) eine Art Spieglein an der Wand, in dem die Deutschen Tag für Tag gesagt bekamen, wer der Schönste im Land sei und wo es am Schönsten ist.

Eine Veranstaltung der Stiftung Brandenburger Tor in Zusammenarbeit mit der Literaturwerkstatt Berlin

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Ort:
Stiftung Brandenburger Tor
Max-Liebermann-Haus

Pariser Platz 7, 10117 Berlin


Eintritt:
Eintritt frei