Haus für Poesie

Lesung & Gespräch

In Lesung und Gespräch Andrius Jakučiūnas Autor, Vilnius, und sein Übersetzer Markus Roduner Šiauliai Moderation Thomas Wohlfahrt Literaturwerkstatt Berlin

Im Oktober ist in der Reihe »Europa literarisch« einer der profiliertesten Autoren Litauens zu Gast: Andrius Jakučiūnas. Noch liegt kein Band von ihm in einem deutschen Verlag vor, aber eigens für diese Veranstaltung hat Markus Raduner einen Auszug aus seinem Roman »Vaterland« übersetzt.

Andrius Jakučiūnas (*1976 Vilnius) zählt zu den bedeutendsten und interessantesten Prosaautoren seiner Generation. Nach seinem Debüt mit dem Erzählband »Sokrato gyvenimas arba mirtis« (Das Leben des Sokrates oder der Tod, 1999) war es sein erster Roman »Servijaus Galo užrašai« (Die Notizen des Servius Gallus, 2005), der dann großen Widerhall in der Literaturkritik hervorrief. Kontroversen aber, sowohl beim Publikum als auch bei der Kritik, rief sein 2007 erschienener Roman »Tėvynė« (Vaterland) hervor. Die litauische Kritikerin Aleksandra Fomina z.B. nannte das Buch einen Roman über den echten, nicht den mythischen Litauer. Es ist ein Monolog über die, so der Autor, mit keinem Mittel zu vertreibende Einsamkeit eines Trinkers. Er bezeichnet sein Bett als »Vaterland« und findet dort, katergeplagt, keinen Schlaf. Die Angst davor, der Wirklichkeit ins Auge zu blicken, bannt ihn in seinem »Vaterland« fest. »An dieser Stelle übertreibe ich klar – damit das Lesen interessanter ist und Sie einen Grund für Mitleid mit mir hätten. Doch das möchte ich Ihnen strengstens untersagen.«

Über den Text und über das, was Bücher mit dem Autor, dem Übersetzer und dem Leser machen, sprechen Andrius Jakučiūnas und Markus Roduner mit dem Moderator Thomas Wohlfahrt.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und der European Union National Institutes for Culture (EUNIC) in Kooperation mit der Botschaft der Republik Litauen sowie der Literaturwerkstatt Berlin.

Ort:
Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland

Unter den Linden 78, 10117 Berlin

Eintritt:
frei, kein Nacheinlass