Alaa Khaled

Alaa Khaled (*1960 Alexandria, Ägypten) ist ein Grenzgänger. Nach dem Studium der Biochemie wurde er Poet, Essayist und Romanautor. Unermüdlich bemüht, aus jeder Enge und Beschränkung auszubrechen, hebt er im Schreiben die formalen Trennungslinien zwischen den Genres auf, bewegt sich zwischen ihnen. Als Lyriker ist er im Prosagedicht zu Hause. Seine journalistischen Texte weisen literarischen Charakter auf, und seine Prosa ist teils poetisch, teils journalistisch gefärbt. Khaled ist ein entschiedener Gegner jeglicher Normen, die dem Einzelnen vorgeschriebene Denk- und Verhaltensmuster aufzwingen. So zieht sich sein Verständnis vom „Ich als Subjekt“ wie ein roter Faden durch sein gesamtes schriftstellerisches Werk.
Bekannt ist Khaled auch als Herausgeber der Kulturzeitschrift „Amkenah“, die, 1999 gegründet, in der gesamten arabischen Welt hohes Ansehen genießt. „Amkenah“ („Orte“) versteht sich als Forum einer sprachlich und künstlerisch unkonventionellen, alltagsnahen Auseinandersetzung mit dem „Ort“ als konkretem Raum, aber auch als ideellem Konzept.
Khaleds Reportage “Everything Happens Quietly With No Surprises” (Alexandria 12/2004) wurde 2005 für den Lettre Ulysses Award nominiert.
Veröffentlichungen (Auswahl):
al-Djasad âliq bi-maschî’at hibr (Der Körper hängt am Willen der Tinte), Dâr Misrîyya, Kairo 1990.
Kursîyyân mutaqâbilân (Zwei einander gegenüberstehende Stühle), Dâr Scharqiyyât, Kairo 2006.
Tusbihîna ala khair (Gute Nacht), Dâr Scharqiyyât, Kairo 2007.
Khutūt ad-du’f (Linien der Schwäche), Dâr Sharqîyyât, Kairo 1995.
Alam khafîf ka-rîschat tâ’ir yantaqilu min makânin ila âkhar (Ein Schmerz, so leicht wie die Feder eines still umherfliegenden Vogels), Dâr Sharqîyyât, Kairo 2009.
Das Buch des Flusses Nil, Lettre International, Nr. 71.