Künstler 2015: e.poesie

Anne-James Chaton

Anne-James Chaton & Alva Noto (c) privat

Der französische Dichter und Klangkünstler Anne-James Chaton, geboren 1970 in Besançon, Frankreich, schafft es, Worte und elektronische Beats zu einem flirrenden Klangkosmos zu verbinden. Chaton tritt mit seinen Performances innerhalb und außerhalb Frankreichs auf und veröffentlichte 2009 gemeinsam mit der niederländischen Post-Rock Band The Ex das Album „Le journaliste“. Mit dem Gitarristen der Band, Andy Moor, entwickelte er seit 2011 die Serie „Transfer“, das 2013 bei dem Label Unsounds erschien. Er war an der Produktion der Alben „Unitxt“ (2008) und „Univrs“ (2011) des deutschen Künstlers und Musikers Carsten Nicolai aka Alva Noto beteiligt und gründete 2009 gemeinsam mit ihm und Andy Moor das Trio „Décade“. 2011 wurde er Teil des deutschen Labels Raster-Noton und veröffentlichte 2012 die Alben „Evénements 09“ und „Décade“. 2013 entstand das Trio „HERETICS“ mit Andy Moor und Thurston Moore, dem Sänger und Gitarristen der legendären Band „Sonic Youth“. Seine plastischen und visuellen Arbeiten, die auf seinen Texten basieren, wurden in verschiedenen Einzel- und Gruppenausstellungen in- und außerhalb Frankreichs gezeigt. Chaton ist Ko-Direktor und Gründer des Festival Sonorités in Montpellier.

Alva Noto

Alva Noto & Anne-James Chaton (c) privat

Carsten Nicolai aka Alva Noto, 1965 in Chemnitz geboren, studierte vor seiner künstlerischen Karriere Architektur und Landschaftsdesign. Als Musiker ist er u. a. Teil der Bands Signal, mit Frank Bretschneider und Olaf Bender, Cyclo, mit Ryoji Ikeda. Er hat mit Ryuichi Sakamoto und Blixa Bargeld Alben veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit Michael Nyman schrieb er die Oper Sparkie: Cage and Beyond. Als Mitglied und Mitbegründer des Labels Raster-Noton war er für die CD Serie „20 to 2000“ verantwortlich, die 2000 den Golden-Nica-Preis bei Prix Ars Electronica gewann. Als bildender Künstler zeigte er seine Installationen in weltweit renommierten Ausstellungsräumen, wie dem Guggenheim Museum, New York, dem SF MoMA, dem NTT Tokyo, Tate Modern, London, und der Biennale di Venezia, Italien. 2013 trat er bei Noise auf, der offiziellen Show der 55. Biennale di Venezia.

Yolanda Castaño

tender a man (c) Andrea Costas

Yolanda Castaño, 1977 in Santiago de Compostela, Spanien, geboren, studierte spanische Sprache und Literaturwissenschaft sowie Media Studies. Neben ihrer 18-jährigen Karriere als Dichterin und Kulturmanagerin ist Yolanda Kolumnistin, arbeitete für das Galizische Fernsehen und erhielt 2005 für ihre Arbeit den Galician Audiovisual Academy Award. Sie veröffentlichte fünf Gedichtbände in Galizisch und Spanisch sowie mehrere Anthologien und drei Gedichtbände für Kinder. Für ihr Werk gewann sie diverse Preise, unter anderem den Premio de la Crítica de poesía gallega (1998), den Premio Espiral Maior (2007) und den Ojo Crítico (2009). Sie organisiert Poesielesungen, Festivals und Literaturworkshops und war Generalsekretärin der Asociación de Escritores en Lengua Gallega. Castaño nimmt an Projekten teil, in der die Poesie mit anderen Medienformen, wie Musik, Performance, Tanz, Architektur, visuellen und audiovisuellen Künsten und sogar der Kochkunst, eine Verbindung eingeht. Einige ihrer Gedichte wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt. 2011 erhielt sie zwei Aufenthaltsstipendien, in Rhodos (Griechenland) und München.

tender a man

tender a man sind die Dichterin Yolanda Castaño und die Musiker Isaac Garabatos und Jesús Andrés aus Galizien.

Eduard Escoffet

Eduard Escoffet wurde 1979 in Barcelona geboren, wo er auch lebt. Als Vertreter einer jungen katalanischen Dichtung entwickelt und verbindet er Formen textueller, visueller, auditiver und performativer Poesie. Dabei arbeitet er mit Stimme, Computer, Audioaufnahmen und Projektionen. Escoffet war Gast auf Poesiefestivals in aller Welt, neben zahlreichen europäischen Ländern u. a. in Chile, China, der Dominikanischen Republik, den USA, Nicaragua, Brasilien, Ecuador, Argentinien und Mexiko. Darüber hinaus ist er kuratorisch tätig, war u. a. Direktor des Proposta Festivals und des Internationalen Poesiefestivals von Barcelona. Zuletzt erschien 2013 seine Gedichtsammlung “El terra i el cel”.

Bradien

Bradien (c) Balbini

Bradien wurde 2005 als Instrumental-Formation gegründet. Sie beziehen ihre Einflüsse sowohl aus der Popmusik als auch aus Soundtracks, Dub oder Weltmusiken. Neben mehreren Alben und Tapes veröffentlichten sie Remixe und Kompositionen für Ausstellungen und Filme. Bradien haben u. a. mit Bill Wells, John Giorno, Lydia Lunch, Arnaldo Antunes und Nora Gomringer zusammengearbeitet. Zur Zeit besteht Bradien aus den drei Musikern Pope, Balbini und Matías Rossi.

Eduard Escoffet und Bradien begannen 2009 ihre Zusammenarbeit. Ihr erstes gemeinsames Album, „Pols“, erschien 2012. Aktuell schließen sie die Arbeiten an ihrem zweiten Album, „Escala“, ab, produziert von Stefan Schneider, Mitglied der Bands To Rococo Rot, Kreidler und Mapstation und bekannt durch seine Zusammenarbeiten mit Hans-Joachim Roedelius. Sie traten auf internationalen Musik- und Poesiefestivals auf, u. a. beim Sonar Festival (Barcelona) und Yuxtaposiciones (La Casa Encendida, Madrid) sowie im Museo Reina Sofía (Madrid) und im MACBA (Museum für Gegenwartskunst Barcelona).